Bioindikation

Die Bioindikation mit Jungmuscheln ist ein unverzichtbares Instrument zur Überprüfung der Muscheltauglichkeit eines Gewässerabschnitts, des Erfolgs von Renaturierungsmaßnahmen oder zur Untersuchung ökologischer Ansprüche und Verhaltensweisen von Jungmuscheln. Je nach Fragestellung werden Bioindikationsexperimente entweder unter kontrollierten Laborbedingungen oder im Freiland durchgeführt. Die klassischen Endpunkte stellen die Überlebens- und Wachstumsraten der eingesetzten Jungmuscheln dar.

Kieskäfig im Gewässer

Kieskäfig im Gewässer

Freilandexperimente

Die Bioindikation im Freiland wird im Projekt in erster Linie zur Identifikation geeigneter Aufzucht- und Auswilderungsstrecken eingesetzt. In den zu testenden Gewässerstrecken werden deshalb Jungmuscheln definierter Größe exponiert. Deren Wachstum und Überleben wird in Relation zu den herrschenden Umweltparametern analysiert.

Bei der Freilandexposition gibt es zwei neuralgische Perioden im Jahresverlauf, die Sommermonate und den Winter. Die Sommermonate sind entscheidend für das Wachstum und erlauben Rückschlüsse auf das Nahrungsangebot im Gewässer.  Die Exposition über das Winterhalbjahr zeigt ob ein Gewässerabschnitt ganzjährig für Muscheln geeignet ist und ob die Tiere in der Wachstumsperiode genügend Reserven anlegen können, die kalte Jahreszeit zu überstehen.

Die Bioindikation dient im Projekt außerdem der Weiterentwicklung der Aufzuchtmethoden, indem unterschiedliche Systeme miteinander verglichen und so weiter optimiert werden. Derzeit werden Lochplatten und Kieskäfige bezüglich ihrer Eignung als Aufzuchtbehälter für die frühesten Jungmuschelstadien unter Einbeziehung von Zuwachs- und Überlebensraten sowie des Handlingkomforts und Reinigungsaufwands verglichen.