Auswilderung

Sauberes, gut strukturiertes Substrat mit adulter Flussperlmuschel

Sauberes, gut strukturiertes Substrat mit adulter Flussperlmuschel

Die Auswilderung von Jungmuscheln dient der Stützung der rezenten Muschelvorkommen. Um nach der mehrjährigen Aufzuchtphase einen möglichst hohen Ansiedlungserfolg sicherzustellen bedarf es einer systematischen Vorbereitung der Jungmuschelauswilderung. Hierzu werden vorab potentielle Auswilderungsstellen ausgewählt und anhand folgender abiotischer Kriterien ihre Eignung als Muschelhabitat bewertet:

  • Substratstruktur
  • Substratstabilität
  • Physikochemische Parameter
Markierte Jungmuscheln im Gewässer (Bild: S. Bentlage)

Markierte Jungmuscheln im Gewässer (Bild: S. Bentlage)

Erfüllen die abiotischen Parameter einer potentiellen Auswilderungsstelle die Anforderungen der Jungmuscheln, werden außerdem biotische Parameter in die Bewertung einbezogen:

  • Wirtsfischbestand
  • Nachweis rezenter Muscheln oder Bioindikation mit Jungmuscheln

An geeigneten Stellen werden die Jungmuscheln nach Umstellung auf eine filtrierende Lebensweise und mit einer Schalenlänge von > 1 cm in definierten Bereichen ausgebracht. Vor ihrer Ausbringung werden die Jungmuscheln mit Shellfish-Tags markiert, sodass sie bei künftigen Kontrollen eindeutig identifiziert werden können.

Muschelsuche mit Aquascope

Muschelsuche mit Aquascope

Besonders zu Beginn einer jeden Jungmuschelauswilderung ist ein intensives Monitoring notwendig. Anhand regelmäßiger Kontrollen werden der Auswilderungserfolg und die Etablierung der Jungmuscheln dokumentiert.